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1. Badische Sagen - S. 42

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
42 4. Um Ebersteinö feste, da roimmelt’s von Streitern, sie schleichen im Hebel mit haken und Leitern. Graf Eberstein grützet sie fein: er wirft sie vom wall in die Gräben hinein. 5. flls nun der Herr Kaiser am Morgen gekommen, da meint er, es sei die Burg schon genommen. Doch auf dem wall tanzen mit Schall der Graf und seine Gewappneten all’: 6. „Herr Kaiser, beschleicht ihr ein andermal Schlösser, tut’ö not, ihr verstehet aufs Tanzen euch besser! Euer Töchterlein tanzet so fein, dem soll meine feste geöffnet sein!“------------ 7. Im Schlosse des Grafen da hebt sich ein Klingen, mit fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen, Graf Eberstein führet den Reih’n mit des Kaisers holdseligem Töchterlein. C. Ubland

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 359

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
359 b. Um starke Ströme zu erzeugen, stellt man eine größere Anzahl von Elementen zusammen und verbindet immer die Kupferplatte des einen mit der Zinkplatte des nächstfolgenden. So entsteht eine galv. Batterie, und das Kupferende des ersten und das Zinkende des letzten Elements bilden die Pole. Werden beide Pole durch Leitungsdrähte ver- bunden, so durchzieht ein starker Strom die ganze Batterie. Die galv. Kette ist geschlossen, Galvanische Batterie, wenn sich die beiden Enden der Leitungsdrähte berühren, offen dagegen, wenn dies nicht der Fall ist. Bemerkung. Die Metalle nutzen sich in Säuren rasch ab, so daß der elektrische Strom seine ursprüngliche Stärke bald verliert. Daher hat man auf sehr verschiedene weise sog. konstante (d, h. beständige) Retten zusainmengesetzt, welche lange Zeit einen fast gleichstarken Strom liefern, wie er besonders bei der Telegraphie erforderlich ist.*) 415. Elektromagnetismus. Umwickelt man in einerlei Richtung einen Stab aus wei- chem Eisen vielfach mit einem von Seide um- sponnenen Kupferdraht, so wird das Eisen zu einem Magnet und hält einen Anker fest, so- bald und solange ein galv. Strom den Draht durchzieht. Wird der Strom unterbrochen, so verliert es sofort seine magnetische Kraft, und der Anker fällt ab Ein solches durch einen Elektromagnet, galv. Strom magnetisch gemachtes Eisen heißt Elektromagnet. 416. a. Der elektrische Telegraph (d. h. Fernschreiber), der im Jahre 1833 von mehreren Deutschen**) erfunden und nach und nach sehr vervollkommnet wurde, ist die wichtigste Anwendung der Elektrizität und des Elektromagnetismus. Im Telegraphen- draht ist sozusagen der Blitz unser Eilbote, der unsere Worte mit Gedanken- schnelle in die Ferne trägt und gleichsam Raum und Zeit aufhebt. Denn durch den Telegraphen reden wir mit den entferntesten Völkern und durch ihn erfahren wir sofort, selbst was sich an den „Enden der Erde" zuträgt. Dertelegraph setzt sich der Hauptsache nach aus vierteileu zusammen: «us der Batterie, dem Leitungsdraht, dem Schlüssel u. dem Schreibapparat. Die Batterie Bt erzeugt den galv. Strom, der durch den Leitungs- draht blitzschnell von einer Station zur andern überströmt (von A nach B). *) Für Experimente sehr empfehlenswert ist das Chromsäure-Flaschen- Element. Füllung etwa 200 g technische Chromsäure auf 1l Wasser. Preis von 3 M an. **) Gaus und Weber in Göttingen und Steinheil in München.

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 131

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
131 Täuberische Einfälle nach Deutschland machten, entriß ihnen Karl ihr Land bis zur Raab und nannte es Ostmark. Dadurch wurde der Grund zum späteren Österreich gelegt. Auch die Dänen, welche die Sachsen unterstützt hatten, mußten ihr Land bis zur Eider abtreten, woraus die Nord mark entstand. b. Karl teilte sein Reich in G a u e rin, an deren Spitze Grafen standen; über größere Teile wurden Herzoge gesetzt, und über die Marken (d. h. Grenzländer) wachten Markgrafen. Außer den monatlichen Gau Ver- sammlungen wurde alljährlich im Mai vomkaiser selbst einereichsver- sammlung abgehalten. (Maifelder). c. Als ein frommer Mann gründete Karl zahlreiche Kirchen und Klöster. Zur Verschönerung des Gottesdienstes ließ er Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen. Mit den Klöstern waren Schulen verbunden, in welchen Geistliche her- Karl der Große, angebildet und die Jugend unterrichtet wurde; er selbst lernte noch im Mannesalter die Kunst des Schreibens. An seinen Hof hatte er die gelehr- testen Männer gezogen. Die Muttersprache liebte er über alles und suchte sie zu verbessern Ec gab den Monaten und Winden deutsche Namen und sammelte die deutschen Volks-- und Heldenlieder. Ferner ließ er Paläste und Kirchen bauen und förderte so die Baukunst. Auch die Pflege des Ackerbaues lag ihm sehr am Herzen. Um Handel und Verkehr zu fördern, sorgte er für Straßenanlagen und suchte die Schiffahrt auf den Flüssen zu heben Ja, er wollte sogar den Main mit der Donau verbinden*), ein Unternehmen, das nur an der Unerfahrenheit der Bauleute scheiterte. <1. Karl hatte einen starken Körperbau und eine hohe Gestalt; er war ein trefflrcher Reiter und Schwimmer, ein Freund der Jagd, in Speise und Trank äußerst mäßig. Seine Kleidung war einfach; gewöhnlich trug er Gewänder, welche seine Gemahlin und Töchter selbst verfertigt hatten; nur bei feierlichen Veranlassungen erschien er im königlichen Schmuck. 6. Er starb, 72 Jahre alt, in seiner Lieblingsstadt Aachen, wo er auch begraben liegt. Seine Nachkommen werden die Karolinger genannt. 145. Der Vertrag von Verdun. 843. Auf Karl den Großen folgte sein Sohn Ludwig der Fromme. Dieser war zu schwach, um das gewaltige Reich zu beherrschen, und teilte *) Der jetzige Ludwigskanal entspricht dem Plane Karls.

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 193

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
193 Gehörknöchelchen, welche nach ihrer Form Hammer, Amboß und Steigbügel heißen. Dieselben sind gelenkig untereinander verbunden. Der Hammer ist mit seinem Stiele in der Mitte des Trommelfells be- festigt; der Steigbügel schließt mit seinem Fuße das ovale Fensterchen. Das Labyrinth bildet eine vielfach gewundene Knochenhöhle und besieht aus dem Vorhof, mit dem ovalen Fensterchen, aus den drei Bogengängen und der Schnecke, welche am runden Fensterchen durch ein Häutchen geschlossen ist. Das Labyrinth ist mit dem „Gehörwasser" erfüllt. Aus dem Gehirn tritt der Gehörnerv in dasselbe und breitet sich darin aus. Um den Gehörgang befinden sich Drüsen, welche dasohren- schmalz absondern. Diesesmacht das Ohr geschmeidig und hält Staub und Insekten zurück. b. Der Schall entsteht, wenn ein elastischer Körper in rasche Schwingungen gerät. Diese Schwingungen teilen sich der Luft mit und werden durch diese bis an unser Ohr getragen, wo sie durch die gewundene Ohrmuschel auf- gefangen und in den Gehörgang geleitet werden. Hier setzen sie das Trommelfell in schwingende Bewegung, welche sich den Ge- hörknöchelchen mitteilt und durch diese auf das Gehörwasser fort- gepflanzt wird. Der Gehörnerv meldet dessen Erschütterung dem Gehirn: wir hören. Schwerhörige Menschen halten beim horchen die flache ksand an die Mhren und öffnen den Mund; dann können auch Schallwellen durch die Eustachische Röhre -eindringen. Selbst durch die Zähne kann sich der Schall dem Ghre mitteilen; hängt man 3. B. einen silbernen Löffel an eine Schnur und saßt diese mit den Zähnen, so vernimmt man, wenn der Löffel auch nur schwach angeschlagen wird, einen starken, vollen Ton. Das Ghr^ist auch der Sinn für Musik und kann eine große Feinheit iin Unterscheiden der Löne erlangen. lver ohne Gehör ist, heißt taub. Ist die Taubheit einem Menschen an- geboren, oder hat er schon in srüher Jugend das Gehör verloren, so lernt er auch nicht sprechen; er ist taubstumm. Taubstumme sind sehr mißtrauisch und reiz- bar. Es ist eine große Roheit, solche Unglückliche zu verspotten oder absichtlich zu reizen. Bedenke, wie viel sie entbehren müssen! c. Regeln: Das Ohr ist im allgemeinen wenig Krankheiten aus- gesetzt; auch ist es durch seine Lage wohlgeschützt. Es muß stets rein gehalten werden. Mit spitzigen Sachen darf man ja nicht in das Ohr fahren; gar leicht kann durch solche das Trommelfell verletzt und Schwer- hörigkeit oder völlige Taubheit verursacht werden. Kinder muß man oder Ohrtrompete, i Gehörnerv.

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 317

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
317 vermöge der Anhangskraft haftet Tinte auf dem Papier, Staub an den wänden, Stanniol am Spiegelglas, Luft, Riechstoffe, Ruß zc an Kleidern und andern Dingen. Manche Körper ziehen die Feuchtigket der Luft an sich. Bekannt ist, daß man verdorbenes Trinkwaffer durch frische Kohle, den Zucker mittels Blut und Knochenkohle reinigt, weil diese die Riech- und Farbstoffe heftig an sich ziehen. Diese Anziehung wirkt auch noch auf geringe Entfernung, bsat man ein Gefäß mit Wasser und legt in die Mitte zwei kleine Stückchen Holz oder Kork, so haben sie sich bald vereinigt und wandern nun gemeinsam zum Rande. Die Luftperlen haften an der Wandung des Wasserglases. Mit der Entfernung nimmt die Anziehung ab. Daher versieht man Kannen zc mit einer Ausgußröhre oder Lchnauxe, um die ausströmende Flüssigkeit vom Rande zu entfernen. d. Taucht man ein Gold- oder Silberstück in Quecksilber, so wird es davon benetzt, d. h. das Quecksilber bleibt infolge der Anhangskcast daran hängen; an einem Glasstäbchen haftet es nicht. Glas- und Queck- silber zeigen also keine Anziehung, d. h. die Teile des letzteren hängen untereinander stärker zusammen, als sie vom Glas angezogen werden, oder die Zusammenhangskraft überwiegt die Anhangskraft. Etwas Wasser auf eine staubige oder fettige Fläche gegossen, zerfließt nicht, sondern rollt in Tropfen darüber hin. Es findet also zwischen manchen Körpern eine (scheinbare) Abstoßung statt. — Beispiele! c. Haarröhrchenanziehung. Der Wasserspiegel in einem Gefäße bildet eine wagrechte Ebene; am Rande jedoch steht das Wasser wegen der Anhangskraft etwas höher. Quecksilber in einem Glasgefäße steht dagegen wegen der Abstoßung am Rande tiefer. Die Anziehung und Abstoßung zeigt sich besonders deutlich in sehr engen Glasröhren, den sog. Haarröhr- chen. Taucht man diese senkrecht in Wasser- oder Queck- silber, so steht die Flüssigkeit in ihnen merklich über dem Hauptspiegel, beziehungsweise unter demselben, und zwar um so mehr, je enger die Röhre ist. Dies bezeichnet man als Haarröhrchenerscheinungen. Bei den pflanzen bilden die Gefäße (Fasern) solch enge, aufsteigende Röhr- chen, weshalb der Saft in ihnen emporsteigt, wobei er durch die an den Blättern stattfindende Verdunstung unterstützt wird. In lockern Körpern bewirken die zahl- reichen kleinen Zwischenräume die gleiche Erscheinung; auf diese Art steigt z. B. das (Dl im Lampendochte empor. — Beispiele! 349. Schwere, a. Hält man einen Gegenstand in der Hand, so fühlt man einen Druck oder Zug nach unten; läßt man los, so fällt der Gegenstand senkrecht zur Erde, und zwar eine Bleikugel rasch, eine Feder dagegen langsam. Wie nämlich die Körper unter sich einander anziehen, so zieht die Erde wegen ihrer Größe alle andern mit so großer Gewalt an, daß sich keiner ganz von ihr entfernen kann. So hält sie die Luft fest, und selbst eine senkrecht in die Höhe geschossene Kugel muß wieder zu ihr zurückkehren. Alle Körper werden gleich stark angezogen. Daß die Feder so langsam fällt, rührt von dem Widerstande der Luft her; denn im luftleeren Raum fällt sie ebenso rasch wie eine Bleikugel. Die Anziehung der Erde nennt man Schwerkraft. Da alle Körper von der Erde angezogen werden, so besitzen auch alle Su

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 318

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
318 Schwere. Die Schwere äußert sich durch den Druck, den die Körper auf ihre Unterlage ausüben; er wächst mit ihrer Masse. Den Druck der Körper auf ihre Unterlage nennt man Gewicht. Das Abwiegen dient also zur Vergleichung ihrer Masse. Als Einheit nimmt man dabei den Druck (das Gewicht) von 1 ccm Wasser an und nennt diese Gewichtseinheit 1 g. Demnach wiegt ein cdm oder 1 l Wasser — 1 kg, 1 hl = 1 dz und 1 cbm oder 1 kl = 1 t. b. Richtung der Schwere. Eine Schnur mit angehängter Blei- kugel heißt Lot, Bleilot oder Senkblei. Hält man das Lot in die Höhe, so kommt es nach einigen Schwingungen zur Ruhe; die Schnur nimmt eine bestimmte Richtung an und behält sie bei. Diese Richtung nennt man lotrecht oder senkrecht (vertikal). Würde sie abwärts genügend verlängert, so träfe sie in den Mittelpunkt der Erde. Jeder freifallende Körper fällt in dieser Richtung. Die Oberfläche des Meeres bildet eine Wölbung, die uns aber als Ebene erscheint. Die Richtung des Wasserspiegels nennt man wasser- recht oder wagrecht (horizontal). Das Lot bildet mit ihr einen rechten Winkel. Zur Ermittelung der senkrechten Richtung verwendet man das Senkblei; um dagegen zu untersuchen, ob eine Richtung wagrecht sei, gebraucht man die Setz- wage oder auch die Wasserwage. Wasserwoge. c. Schwerpunkt. Ich lege den Meterstab auf einen Finger und verrücke ihn so lange, bis er ruhig darauf liegen bleibt. Auch einen ungleich dicken Stab, ein Buch, ein Brettchen rc kann man so auf die Spitze des Fingers legen, daß sie ruhig darauf schweben. Der Punkt, den man hierbei unterstützt, heißt der Schwerpunkt. Er liegt bei regel- mäßigen und gleichdicken Körpern in der Mitte, bei einem ungleichdicken Stab mehr gegen das dickere Ende zu. Der Schwerpunkts st derjenige Punkt, in welchem man sich das ganze Gewicht eines Körpers vereinigt denken kann. Die Masse ist so um ihn herum verteilt, daß sich die Teile des Körpers gegens itig das Gleich- gewicht halten. Es genügt daher, einen Körper im Schwerpunkt zu unterstützen, um ihn vor dem Fallen zu bewahren. Soll aber ein Körper recht fest stehen, so unterstützt man ihn in mehreren. Punkten und giebt ihm eine b r e i t e Grundlage. Daher bringt man die Tischfüße weit außen gegen den Rand an. Eine Linie, senkrecht vom Schwerpunkt gegen die Erde gezogen, heißt Schwerlinie. Solange dieselbe in die tlnterstützungsstäche trifft, fällt ein'gegenstand nicht. — Ein leerer Zuber ist leichter umzuwerfen als ein.

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 320

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
320 Gleichgewicht und Bewegung fester Körper. Kräfte, Geschwindigkeit. Freier Fall. Schiefe Ebene. Pendel. Hebel. Rolle. 351. a. Kräfte nennt man die Ursachen der Bewegung. Je größer eine Kraft ist, die auf einen ruhenden Körper einwirkt, desto größer ist auch die Bewegungsgeschwindigkeit, die sie ihm mitteilt. Wir- ken auf einen Körper zwei gleichgroße Kräfte, aber in entgegengesetzter Richtung, so halten sie sich das „Gleichgewicht," wie z B. bei der Wage. Solange Gleichgewicht herrscht, kann keine Be- wegung erfolgen. Dasselbe ist der Fall, wenn eine Kraft durch die Widerstände aufgehoben wird. — wann wird man von „Übergewicht" sprechen? wie wird sich die Bewegung eines Schiffes gestalten, das stromab, strom- auf, stromüber fährt? welche Wirkung bringen demnach zwei Kräfte hervor, welche in gleichem, 2. in entgegengesetztem Sinne, 2. unter einem Winkel auf einen Körper einwirken, wenn sie a, gleich, b. ungleich sind? b. Geschwindigkeit nennt man den Weg, den ein Körper in einer Sekunde zurücklegt. Man unterscheidet zwischen gleich- förmiger, beschleunigter und verzögerter Bewegung — Beispielei Durch verschiedene Beobachtungen hat man festgestellt, daß ein Fußgänger in \ Sekunde durchschnittlich p/« in zurücklegt, die besten Schnelldampfer 9, ein Lisenbahnzug 8—25, eine Brieftaube \5—2\, Mrkane 25 — 50, der Schall 333, Geschosse 400—700 m, Licht und Elektrizität aber 300000 km. 352. Der freie Fall. a. Ist ein Körper nicht unterstützt, so fällt er in lotrechter Richtung zur Erde. Leicht kann man dabei die Beobachtung machen, daß seine Geschwindigkeit stetig wächst. Je höher demnach ein Körper herabfällt, mit desto größerer Geschwindigkeit langt er unten an, mit um so größerer Wucht fällt er auf. vergl. § 349 a. Die Bewegung eines freifallenden Körpers ist eine gleichmäßig beschleunigte, weil die Anziehungskraft der Erde während des ganzen Falles ständig und mit gleicher Stärke auf ihn einwirkt. Durch genaue Untersuchungen und Berechnungen hat man gefunden, daß der Fallraum für die erste Sekunde fast 5m beträgt, für die zweite das 3 fache, für die dritte das 5 fache, dann das 7-, 9-, 11 fache rc. Demnach durchfällt ein Körper \ Sekunde — \ ■ , 5 m. 2 Sekunden — u + 3). 5 = 4 , , 5 = 2 . 2 . . 5 m, 3 (\ + 3 + 5) - . 5 = 9 ■ , 5 = 3 . 3 . , 5 m, 4 „ — Ü + 5 + 5 + 7) . . 5 = \6 , . 5 = 4 - 4 . , 5 In, 10 „ — also \00 . . 5 — tv . t0 . > 5 m, Die Fallräume in den einzelnen Sekunden wachsen also wie die ungeraden Zahlen, die ganzen Fallräume wie die Quadratzahlen der Zeiten. b. wurfbervegung. Lin senkrecht in die pöhe geworfener Körper zeigt eine gleichmäßig verzögerte Bewegung und braucht zum Steigen und Fallen gleich- lang Lin wagrecht oder schief fortgeschleuderter Körper senkt sich in einem Bogen zur Lrde. Die Linie, die er beschreibt, nennt man Wurflinie (Parabel). Der geworfene

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 321

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
321 Ball, der Strahl einer Feuerspritze rc zeigen diese Linie. Am weitesten kommt ein Körper (z. B. eine Kugel), wenn der Wurf unter einem Winkel von <*5° erfolgt. 353. Die schiefe Ebene. Erklärung: Unter einer schiefen Ebene versteht man jede Ebene, die mit der wagrechten Richtung einen spitzen Winkel bildet, z. B. ein schiefgestelltes Brett, eine ansteigende Straße, eine Stiege, eine an den Wagen gelegte Schrotleiter, die Dach- flächen, ein Flußbett rc. a. Will man eine Last frei aufheben und z. B. auf einen Wagen laden, so hat man das ganze Gewicht zu tragen. Rollt oder schiebt man sie aber auf einem angelegten Brett oder einer Schrotleiter hinauf, so bedarf es weit geringerer Anstrengung, weil die schiefe Ebene einen Teil der Last trägt. Daher kann der Fuhrmann mittels der Schrolleiter Lasten aufladen, die er frei nicht heben könnte. — Eine Kugel oder Walze, auf eine schiefe Ebene gelegt, rollt hinab, und zwar um so rascher, [] je steiler die schiefe Ebene ist. Um das Hinabrollen zu verhüten, bedarf man um so weniger Gegengewicht, je länger die schiefe Ebene im Verhältnis zu ihrer Höhe ist. So oft die Höhe (H) in der Länge (L) enthalten ist, der sovielte Teil der Last genügt, um das Gleichge- wicht herzustellen. Ist z. B. der Wagen 1 m hoch, die Schrotleiter aber 3 m lang, so muß man nur den dritten Teil der Kraft aufwenden, die man zum Heben brauchte. Zum Hinaufrollen ist dann noch etwas mehr Kraft nötig, weil auch die Reibung zu überwinden ist. Aus der schiefen Ebene wird also Kraft erspart; dafür aber wird der Weg entsprechend größer. 0. Line schiefe Ebene kann auch gewunden sein, wie man an einer Wendeltreppe oder bei Gebirgs- straßen sehen kann. Auch die Schraube ist eine ge- wundene schiefe Ebene, mit der man um so mehr wirken kann, je näher die Windungen inr vergleich zum Um- fang beisammen sind. (Schraubenspindel und -Mutter; flache und scharfe Schrauben; Schiffsschrauben.) Der Keil, der zuin Spalten. Pressen rc dient, ist eine doppelte, bewegliche schiefe Ebene Er dringt um so leichter ein, je schmaler fein Blicken im Verhältnis zur Seitenlänge ist. Messer, Beil, Nagel rc sind An- wendungen des Keils. Bohrer und Pfropfenzieher sind Scharfe Schraube. Keil. schraubenförmig gewundene Keile. Flache Schraube. 354. Das Pendel. setzter Körper heißt Pendel. a. Ein frei hängender, in Schwingung ver- Ein aufgehängtes Bleilot hat in der Ruhelage

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 360

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
360 Um die Kette zu schließen, müßte eigentlich noch ein Rückleitungsdraht vorhanden sein. Dieser wird jedoch dadurch ersetzt, daß man den Strom, nachdem er den Elektromagnet M umkreist hat, zu einer Kupferplatte ? im feuchten Erdboden lenkt; auch an der Ausgangsstation ist eine solche Kupferplatte in die Erde gesenkt. Die abfließende E. kehrt aber nicht etwa wieder zum andern Pol der Batterie zurück, sondern sie verteilt sich nach allen Seiten und vereinigt sich mit der allgemeinen Erdelektrizität. gleicht einer Thürklinke. Er ist mit einem Glasgriffe versehen und wird durch eine Feder nach jedem Niederdrücken wieder gehoben. Unter ihm sind isoliert zwei Messingsäulchen angebracht, die durch Drähte mit den Polen der Batterie in Verbindung stehen. Der Schlüssel hat den Zweck, denstrom zu schließen oder zu unterbrechen. Durch Niederdrücken des Schlüssels wird die Kette geschlossen; der Strom geht durch den Schlüssel in den Telegraphendraht über und zieht durch diesen zum Schreibapparat der andern Station, umkreist dort den Elektromagnet und strömt alsdann durch die Kupferplatte in die Erde über. Der Schreibapparat Sehr besteht aus dem Elektromagnet und einem Räderwerk, welches durch eine Feder oder ein Gewicht in Bewegung gesetzt wird. Das Räderwerk dreht zwei Walzen, zwischen denen ein schmaler Papierstreifen liegt, der von ihnen langsam weitergeschoben wird. Über dem Elektromagnet ist ein zweiarmiger Hebel angebracht, der am einen Ende den Anker, am andern einen Schreibstift trägt. So- bald man den Schlüssel niederdrückt und dadurch den el. Strom schließt, wird der Anker angezogen und damit zugleich der Schreibstift an den Papierstreifen gedrückt, auf welchem er bei kurzem Berühren einen Punkt, bei längerem einen Strich erzeugt. Aus solchen Punkten und Strichen hat man das telegraphische Alphabet (Abece) zusammengestellt.. A . _ D___. . I = i . . N — . R_______ V..._ Ä . _ . _ E . J=j____________0_______8 . . . W .---- B — . . . F_____. K — . — Ö_______T — X------— G — . — . G_________. L_______ P________ U______ Y----------- Ch_________H....M____________ Q — ----Ü..-------Z------. . Auch Ziffern u. Satzzeichen werden auf ähnliche weise dargestellt. Nach jedem Buchstaben wird ein kleiner, nach jedem wort ein größerer Zwischenraum gelassen.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 361

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
361 b. Oberirdische Telegraphenleitungen bestehen aus verzinktem Lisendraht, der Stangen läuft u. durch Porzellanglocken isoliert ist. Unterirdische u. unterseeische Lei- tungen nennt man A a b e l (d. h. Seil). Da- Rabel hat gewöhnlich etwa z cm Durch- messer u. besteht aus mehreren Rupferdrähten, die in Guttapercha eingebettet, mit ge- teertem panf umwickelt, mit Lisendraht umsponnen u äußerlich nochmals geteert sind. Die Leitungsgeschwindigkeit beträgt beim Telegraphendraht etwa t t 000, beim Rabel 4000 km in der Sekunde. 417. Vas Telephon^, h. Fernsprech er), 1860 von dem Lehrer Phil. Reis in Frankfurt a.m. erfunden und dann des. durch den Amerikaner L d i s 0 n sehr vervollkommnet, dient dazu, sogar die menschliche Stimme in weiter Ferne deutlich hör- bar zu machen. Dasselbe hat in einer hölzernen ksiille einen Stahlmagnet M, doc dessen einem Lnde sehr nahe ein dünnes Lisenplättchen angebracht ist, über dem sich ein Schallbecher zum Auffangen des Tones befindet. An diesem Lnde ist der Magnet von einem dünnen, mit Seide übersponnenen Rupferdraht sehr vie.fach umwickelt. Die Luden desselben werden an eine Draht- leitung angeschraubt, die zu einem ganz gleichen Apparate in der Ferne führt. Spricht man in den Schallbecher hinein, so setzen die Schallwellen das Lisenplättchen in Schwingung, so daß es dein Magnete bald näher, bald ferner ist. Durch jede An- näherung oder Entfernung wird nun aber die magnetische Rraft des Stahl st abes verändert, d. h. etwasverstärkt oder vermindert. Iededieser Änderungen erzeugt hinwiederum in derdrahtspule jeweils einen schwachen el. Strom, welcher nun durch die Leitung zum zweiten Telephon eilt u. dort den Magnet um- kreist, der infolgedessen sein Lisenplättchen jeweils etwas anzieht und wieder losläßt, fo daß es die Schwingungen des ersten ganz genau nachahmt. Diese teilen sich der Luft mit, und das nahegehaltene Mhr vernimmt die Rede zwar etwas leise, aber so deutlich, daß man den Sprechenden sogar an seiner Stimme erkennen kann. Auch die Töne eines Musikinstrumentes rc kann man telephonisch in die Ferne leiten. 418. &. me elektrische iiliu^el oder der bsaustelegraph hat einen Llektromagnet, dessen Anker mit einem Hämmerchen versehen ist, das an eine Glocke schlägt, sobald man durch Aufdrücken auf den „Rnopf" den Strom schließt. b. (Elektrische Ht)reimnlöijen., wie sie auf großen Bahnhöfen und in manchen Städten eingeführt sind, bestehen aus einer Haupt- oder Zentraluhr, mit der eine beliebige Anzahl Nebenuhren in el. Verbindung stehen. Letztere haben kein Uhrwerk, sondern nur ein Zifferblatt und Zeiger. Das Werk der Hauptuhr schließt jede Minute einmal den el. Strom, wodurch im selben Augenblick bei allen Nebenuhren die Zeiger um eine Minute vorspringen, indem der darin befindliche Anker ein einfaches Hebelwerk löst. (Vorzüge der el. Uhren). 6. Galvanoplastik. Leitet man den galv. Strom durch angesäuertes Wasser, so scheidet er dasselbe in seine beiden luftförmigen Grundbestandteile Sauerstoff und ivasserstoff. Auch andere Stoffe werden durch den el. Strom zerlegt. Löst man z. B. Metallsalze (etwa Rupfervitriol) in Wasser auf, so scheidet der hindurch geleitete el. Strom das reine Metall aus, und dieses schlägt sich nieder. Darauf beruht die galvanoplastische Nachbildung, Vergoldung, Vernickelung rc. d. (Euktr. ficht, wird ein starker el. Strom durch einen dünnen (un- schmelzbaren) Plattindraht (oder in einem luftleeren Glas durch einen sog. Rohlen- faden) geleitet, fo wird dieser weißglühend und verbreitet ein sehr schönes, weißes Licht (Glühlicht). Ebenso erzeugen zwei sich nahe gegenüber gestellte Rohlenspitzen, durch die der el. Strom zieht, eine fast taghelle Beleuchtung (el. Bogenlicht). Elektrische Rraftübertragung (vgl. § 392, Zusatz). Elektrische Bahnen. Einwirkung der L. auf die Nerven und ihre Anwendung zu Heilzwecken. Qsorg-kcksrt-Institut kür intsmsrionlis Schulbuchfqrschur.ß Braunscbweig •Schutt) uchbibttolhak -
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